Wie alles begann - Pöcking im Wandel der Zeit
500-00 v. Chr.
Hügelgräber lassen auf eine frühe Besiedelung schließen
00-400 n.Chr.
römische Einzelfunde auf dem Gebiet des heutigen Schmalzhofes
1158
erste Erwähnung "Peccingen" in einer Urkunde des Kloster Schäftlarns. Es liegt der bajuwarische Personenname Becco/Pecco zugrunde.
1403
in Pöcking ("Pegking") sind 15 Höfe angesiedelt und einige kleinere Häuser.
1536
Der Wittelsbacher Herzog Wilhelm IV gibt den Auftrag zum Bau eines Herrenhauses in Possenhofen,
um auf Reisen "Einkehr" halten zu können. Schloss Possenhofen entsteht.
1537
wird Possenhofen zur Hofmark erklärt. Dem Schlossherrn "Hofmarksherrn" sind die Pöckinger fortan zu Abgaben und Steuern verpflichtet.
Er war Grundherr und Richter über die Dörfer Pöcking und Possenhofen.
1671
entlang der Dorfstraße reihen sich 31 Anwesen so auf wie sie zum Teil heute noch zu sehen sind.
Warum Pöcking zu einem streng ausgerichteten Straßendorf wurde, ist nicht überliefert.
Über Pöcking wurde das Salz von den herzoglichen Lagerhäusern in München nach Weilheim transportiert.
1800
In Pöcking leben 180 Einwohner.
Das Dorf war autark und produzierte alles, was gebraucht wurde, selbst.
Nur Zucker, Salz, Branntwein und Tabak wurde von München bis zum Bau der Eisenbahn
mit dem Fuhrwerk herangekarrt.
1855
Erste Künstlerkolonie in Niederpöcking.
Direkt am Seeufer, noch auf Pöckinger Grund haben sich einige wohlhabende Münchner Bürger
und Künstler niedergelassen. Darunter der Maler Moritz von Schwind oder Ferdinand von Miller, der Erzgießer der "Bavaria".
1864
Pöcking bekommt seinen Bahnhof. Bitte ist, daß die Station trotz Bemühens der Gemeinde den Namen Possenhofen trägt.
Die Erbauer der Eisenbahn wollten damit die Schlossherren von Possenhofen ehren. Mit der Bahn kommen die ersten Sommmerfrischler ins Dorf.
1866
Pöcking wächst: Zur Steuergemeinde Pöcking zählten Possenhofen und Niederpöcking. Im Altdorf gab es 43 Wohngebäude.
Die Gemeinde, zu der auch die Ziegelei Maising und der alte Maxhof gehört, zählte 358 Einwohner und 74 Häuser.
1902
Die Gemeinde Pöcking wird dem neugegründeten Landkreis Starnberg zugeordnet.
1935
De Olympiastraße wird gebaut. Die Straße, die von München nach Garmisch-Partenkirchen führte, zum Austragungsort
der Olympischen Winterspiele 1936, sollte eine Visitenkarte des Neuen Deutschland werden. Pöcking wurde dabei nicht, wie geplant,
umgangen, sondern durchfahren.
1950
2170 Einwohner zählte die Gemeinde 1950. Pöcking war überbelegt.
Mitte der 50er Jahre gaben viele Kleinbauern auf und gründeten Existenzen als Zimmmerer, Schreiner, Maurer.
1957 wurde die alte Dorflinde, deren Alter man auf über 300 jahre schätzte wegen Gefährdung des Verkehrs, umgesägt.
1960
Das Wirtschaftswunder in der BRD brachte eine beispiellose Reisewelle mit sich.
Das Wort "Naherholung" kam auf und Pöcking erstickte bald in endlosen Staus auf der Olympiastraße.
Eine rege Bautätigkeit bestimmte die 60er Jahre. Man wies neue Siedlungsgebiete. Anfang der 70er Jahre wurden über 1.000 Neubürger angemeldet.
1970
Pöcking bleibt selbstständig!
1972 tritt Aschering Pöcking bei und 1978 Maising. Damit war Pöckings Selbstständigkeit geretttet.
1980-1996
Im Altdorf gab es 4217 Einwohner.
Die Mobilität und der Einzugsbereich der Stadt München hatten aus dem Bauerndorf Pöcking innerhalb von 100 Jahren ein Siedlungsdorf
vor der Haustür Münchens werden lassen. Ende der 80er Jahre wurden auf der berühmtenn Olympiastraße täglich über 15.000 Fahrzeuge gezählt.
1987 wurde im Gemeinderat für eine ortsfremde Umgehungsstraße abgestimmt. Die Einweihnung war im Jahr 1996.
2004
Beginnn der Bauarbeiten zur Ortsumgestaltung. Das alte Dorf sollte wieder zum Mittelpunkt von Pöcking werden.
(Chronik aus: Milli und Sterz, Geschichten aus Bauerndörfern am Starnberger See, Ludwig Ott ((HG))